Gartenwissen: Anzucht!

Pflanzen selber ziehen, macht nicht nur Spaß, sondern man kann beobachten, wie aus einem Saatkorn eine Pflanze entsteht. Damit euch die Anzucht gut gelingt, sollten einige grundlegenden Informationen beachtet werden.

Das Saatgut!

Die Auswahl an Saatgut im Gartencenter ist riesig. Es gibt eine beachtliche Anzahl an Pflanzenarten, die man aussäen kann. Das verwirrt sich den ein oder anderen unter euch. Daher empfehle ich euch, eine Liste zu schreiben, welche Pflanzenart ihr aussäen möchtet und ob sie in ein Beet oder auf einem Balkon wachsen soll. So stellt ihr erste Informationen zusammen. Auf den Samentüten steht direkt drauf, ob sie ins Beet oder auf den Balkon gepflanzt werden können. Genauso ist deutlich auf den Samentüten vermerkt, um welche Pflanzenart und Sorte es sich handelt. Natürlich gibt es noch weitere hilfreiche Informationen, die wir für eine erfolgreiche Anzucht benötigen.

    Diese Informationen findet ihr auf den marktgängigen Saatguttüten:

    • Aussaatzeitpunkt: Ab und bis wann ihr diese Pflanzenart aussäen könnt
    • Bodenansprüche: Welcher Boden für ein optimales Wachstum der Pflanzenart sorgt?
    • Saatguttiefe: So tief darf das Saatgut in die Erde
    • Keimdauer: Wie lange dauert es, bis sich die Setzlinge aus der Erde kommen?
    • Vorziehen oder direkt Saat: Vorziehen bedeutet, dass sie erst auf der Fensterbank wachsen müssen und erst dann ins Beet können. Direkte Saat heißt. dass sie sofort ins Beet gesät werden und kein Vorziehen auf der Fensterbank benötigen.

    Alle Saatgut-Angaben variieren je nach Pflanzenart und Sorte oder von dem Saatgut-Hersteller.

    Mein Tipp: Lieber auf Qualitätssaatgut zurückgreifen und schöne, kompakte Pflanzen anzüchten. Das Saatgut aus dem Supermarkt geht zwar auch, aber die Keimrate ist etwas geringer. Probiert es selber aus und findet für euch das optimale Saatgut für eure Anzuchtchallenge!

    Saatgut lose in der Saatguttüte!
    Saatscheibe, die direkt auf den Anzuchttopf oder Beet gelegt werden kann.

    Anzuchttöpfe:

    In welche Töpfe wird dass Saatgut ausgesät? Die Anzuchttöpfe können sehr vielseitig sein. Man kann zum Beispiel Teebeutel, Toilettenrollen oder Milchtüten nutzen. Dabei ist nur zu beachten, dass das Wasser ablaufen kann, es aber nicht zu einer Überschwemmung kommt.

    Es gibt die klassischen Anzuchttöpfe, die im Gartencenter angeboten werden und je nach dem Material wieder verwendet werden können. Der klassische Anzuchttopf ist aus Plastik (je nach Hersteller von guter Qualität). Er kann wieder verwendet werden und ist stabil in seinem Aufbau. Sie entsprechend genau der Norm, welche ein Anzuchttopf entsprechen sollte. Ich mag diese kleinen Anzuchttöpfe sehr und nutze sie jedes Jahr, wenn die Anzuchtsaison beginnt. Ein weiteres Kriterium ist, dass sie am Topfboden Löcher besitzen, wo das überschüssige Wasser abfließen kann. Denn die Aussaat mag überhaupt keine Staunässe!

    Anzuchtöpfe aus Pappmarsche werden in den unterschiedlichen Größen angeboten. Sie haben den Vorteil, dass die Setzlinge nicht aus dem kleinen Anzuchttopf heraus müssen, sondern zusammen mit dem Topf in die nächste Topfgröße oder direkt ins Beet gepflanzt werden können. Das spart Zeit und Ressourcen. Ich nutze sie vor allem für Pflanzenarten, die anschließend direkt ins Beet kommen.

    Diese Punkte könnt ihr bei der Auswahl euer Anzuchttöpfe beachten:

    1. Sind sie nachhaltig und sparen sie Ressourcen?
    2. Material
    3. Preiswert oder Teuer
    4. Qualität
    5. Haltbarkeit / Wiederverwendbar

    Anzuchtsubstrat!

    Für die Anzucht nutzt man die Anzucht-und Kräutererde. In der Anzuchterde ist ein geringer Nährstoffanteil und Sandanteil. Das Saatgut braucht für die Keimung keine großen Nährstoffressourcen. Die Wasseraufnahme und das Lichtangebot spielen die Hauptrolle, damit das Saatgut quellen kann und der Keimling aus der Saatschale heraus wächst. Erst beim Vereinzeln kann eine nährstoffreichere Erde verwendet werden. Der Sandanteil sorgt für die Regulierung des Wasseraushaltes. Eine Grundfeuchte wird gehalten von der Anzuchterde, aber das Wasser welches über ist wird los gelassen. Daher wird die Staunässe vermieden.

    So wird gelingt euch die Aussaat!

    • Die Anzuchterde wird in den Anzuchttopf gefüllt. Nicht komplett bis zum Rand, sondern oben ein wenig Platz lassen.
    • Nun wird die Anzuchterde leicht befeuchtet mit einer Sprühflasche. So kann dass Saatgut sofort mit der Wasseraufnahme beginnen.
    • Jetzt nimmt ihr das Saatgut aus der Saatguttüte und verteilt es gleichmäßig und mit ein bisschen Abstand auf die vorbereiteten Anzuchttöpfe. Das überschüssige Saatgut wird wieder in die Saatguttüte gelegt. Saatband oder Saatscheiben werden einfach auf die Anzuchterde gelegt und leicht angedrückt. Bei größeren Saatgutkörner könnt ihr sie problemlos 1cm in die Anzuchterde stecken. Das verteilte Saatgut leicht mit Anzuchterde bedecken.
    • Nun wird mit der Sprühflasche alles angefeuchtet und kommt auf die helle Fensterbank. Dort kann es keimen und wachsen.

    Gärtnern macht Spaß. Ich hoffe, mein Gartenwissen: Anzucht hilft euch, dass ihr schöne Pflanzen anziehen könnt.

    Eure Sandra

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