Manche Schaderreger begleiten dich fast, dass ganze Leben. In meinem Fall ist das neben der Blattlaus, die Spinnmilbe. Schon zu Beginn meiner Ausbildung zur Gärtnerin trafen die Spinnmilbe und ich aufeinander. Als erstes sehr unscheinbar, aber im Laufe ihres Lebens immer deutliche sichtbar auf der Pflanze. Aber Freunde sind wir irgendwie nicht geworden, obwohl wir uns immer wieder gegegnet sind, egal ob Ausbildung, im eignen Garten oder im Studium.
Einige Zeit sind wir uns nicht begegnet, aber im letzten Jahr fing unsere ungewöhnliche Freundschaft wieder von vorne an. In diesem Jahr wurde es mal wieder intensiver. Im Laufe eines Produkttestes ist sie aufgekreuzt. Dadurch konnte ich mich weiter mit ihr beschäftigen. In Zusammenarbeit mit der Nützlingsfirma Sautter und Stepper teste ich verschiedene Nützlinge gegen die Spinnmilbe (siehe Kategorie Produkttestung). Zur Zeit läuft eine Nützlingstestung im Indoor-Bereich.

Efeu mit starkem Spinnmilben-Befall und dem Nützling!
Wo kommt die Spinnmilbe vor?
Die gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) ist ein Schaderreger, der uns hauptsächlich im Zierpflanzenbau gegenet. Sie breitet sich über einen aktiven Wanderweg aus, dass bedeutet sie zieht von Pflanzenteil zu Pflanzenteil. Also steht eine befallene Pflanze neben eine gesunde Pflanze, kann schnell die gesunde Pflanze von der Spinnmilbe heimgesucht werden. Es gibt auch noch den passiven Wanderweg, dass bedeutet, dass sie sich über befallende Pflanzen, Wind oder sogar über die Arbeitsgeräte verbreitet. Wenn man ihr nicht den Kampf ansagt, verbreitet sie sich rasend.
Welche Ursachen sorgen für einen Befall, durch die Spinnmilbe?
Am liebsten mag sie trocknens, warmes Wetter. Dieses Witterungsverhältnisse hatten wir in diesem Sommer ausreichend, wodurch es zur schnellen Ausbreitung der Spinnmilbe kam.
Ihre Schadsymptome?
Die Spinnmilbe saugt auf der Blattunterseite die Gewebe der Blätter aus. Somit zerstört sie jede Gewebeschicht des Blattes. Anfänglich entstehen Gelbfärbungen an den betroffenden Zellen. Im ersten Moment geht man gar nicht von einem Befall durch die Spinnmilbe aus. Erst durch das Erkennen, der roten Spinnfäden kommt man auf einen Befall durch die Spinnmilbe. Diese roten Spinnenfäden dienen der Spinnmilbe als Lebensraum, für ihre Eiablage.
Ich hoffe, man erkennt deutlich, die Spinnfäden der Spinnmilbe. Den Schaderreger selber lässt sich nur schwer auf der Pflanze erkennen. Der gesamte Efeu war durch die Spinnfäden durchzogen. In diesem Fall konnte der Nützling nichts mehr ausrichten.
Kann ich vorbeugende Maßnahmen ergreifen?
In der Wohnung sollte man das warme, trockene Klima vermeiden. Dies ist leider nicht immer möglich. Ich habe es im Schlafzimmer auch nicht vermeiden können, so dass der Befall der Spinnmilbe am Efeu sich rasend ausgebreitet hat. Durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Raum,kann man den Befall eingrenzen.
Wie wird die Spinnmilbe bekämpft?
Ich empfehle den Einsatz von natürlichen Gegenspieler. Im Garten würde ich keine Bekämpfung durchführen. Das sollte man alleine der Natur überlassen und nicht das biologische Gleichgewicht stören. Im Bereich Balkon/Terrasse, sowie im Innenbereich kann der Einsatz von Raubmilben sich als Nützlich erweisen. Für diese beiden Bereiche führe ich Testungen mit der Raubmilbe durch. Alles zum Nachlesen findet ihr in den Produkttestungen für die Firma Sautter und Stepper.
Die Thematik mit der Spinnmilbe wird mich sicher weiter beschäftigen. Vielleicht werden die Spinnmilbe und ich irgendwann mal Freunde.
Eure Sandra