Waldgartenjahr 2022!

Nun ist es soweit, der Waldgarten geht in den Winterschlaf. Wir haben jetzt das Wasser komplett abgeschaltet. Denn die ersten kalten Nächte haben wir bereits hinter uns. Die Gefahr das es zu Schäden an der Wasserleitung gibt, ist einfach zu groß. Natürlich wird im Winter auch das ein oder andere Mal nach dem Rechten geschaut.

Es war ein schönes Waldgarten-Jahr 2022! Ich könnte einige Ideen umsetzen und die kleinen Erneuerungen sind sichtbar. Darüber bin ich mega happy!

Der komplette Waldgarten wird mit jedem weiteren Jahr schöner und so soll es auch sein. In den ersten beiden Jahren (2020/21) war mir wichtig, dass es blüht und freundlich aussieht. Im dritten Jahr hab ich mir vorgenommen, einige Ecken optisch aufzuwerten. Dazu zählte, dass vorhandene Beet an der Terrasse aufzuhübschen.

Das Beet liegt optimal, damit Stauden, einjährige Sommerblumen oder Gehölze wachsen können. Denn es liegt ziemlich sonnig/ halbschattig. Also beste Voraussetzungen für ein abwechslungsreichers Beet! Die Neugestaltung des Beetes ist schrittweise erfolgt und noch nicht komplett abgeschlossen. Mir war vorallem wichtig, dass frische Erde auf das Beet kommt, um so den gesamten Pflanzen gute Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Schlussendlich bin ich mit dem blühenden Ergebnis sehr zufrieden und im nächsten Waldgartenjahr geht es weiter mit der Neugestaltung. Darauf freue ich mich sehr!

An einem Sichtschutz zwischen dem Grillplatz und dem Waldgarten ist am Rand eine Ecke mit vielen Upcycling-Gefäßen entstanden. Ich hatte es im Waldgartenjahr 2021 begonnen und in diesem Waldgartenjahr weiter entwickelt. Der Boden dieser Upcycling-Ecke sah optisch überhaupt nicht attraktiv aus. Das musste geändert werden! Für diese optische Verschönerung hab ich mich für feinen Rindenmulch entschieden. Um eine geschlossene Decke zu bekommen hab ich mindestens 3 Säcke á 45 Liter verwendet. Durch eine Ansammlung von Steinen konnte ich eine schöne Upcycling-Abgrenzung bauen. Die Entstehung einer solchen Ecke macht mega Spaß und man sieht die einzelnen Fortschritte.

Nachdem die Grundstruktur vorhanden war, kamen die Upcycling-Gefäße (mehr zum Thema Upcycling hier klicken: https://sandrasgartenwelt.blog/2021/08/23/upreycling-macht-spass/) ins Spiel. Alle Upcycling-Gefäße hab ich ausschließlich mit meinen Pflanzenlieblingen bepflanzt oder einfach die ursprüngliche Bepflanzung beibehalten. Auf den unteren Bilder bekommt ihr einen Einblick auf meine ganz persönliche Upcycling-Ecke im Waldgarten.

Ein weiteres Waldgarten-Highlight 2022 war das Betongefäß, welches mit heimischen Wildstauden bepflanzt ist. Die Bepflanzung war 2020 und zwei Jahre später ist es üppig gewachsen und zeigt kräftig seine Vielfalt. Ich bin total begeistert darüber und hab mir fest vorgenommen im nächsten Waldgartenjahr ein Beet mit heimischen Wildstauden anzulegen. Sie sind nicht nur attraktiv, sondern sehr pflegeleicht. Da sie sich an ihre Standortbedingungen anpassen können.

Besonderer Höhepunkt der Waldgartensaison 2022 ist garantiert, dass wir uns zur Entspannung und Vergnügen einen Wirlpool angeschafft haben. Es war eine spontane Idee, die wir relativ schnell umgesetzt haben. Dadurch das eine gepflasterte Fläche vorhanden war und sie fast ungenutzt wurde, waren die Grundstruktur vorhanden. Aufgeräumt, Pavillon zum Schutz aufgebaut und swupps stand der Wirlpool. Nur noch Wasser und die Entspannung könnte beginnen.

Ein aufregendes Waldgartenjahr 2022 liegt hinter uns. Mir persönlich hat es sehr gefallen und ich hab jede Minute im Wald genossen. Ich konnte abschalten und zur Ruhe kommen.

Eure Sandra

Sandras Pflanzenwelt: Niedrige Scheinbeere (Gaultheria procumbens)

Die niedrige Scheinbeere ist im Herbst/ Winter eine attraktive Pflanze. Sie bringt mit ihren Beeren und der kleinen unscheinbaren weißen Blüten einen Kontrast zu Gräsern oder Hornveilchen in die Kübel oder ins Beet. Ich pflanze sie sehr gerne im Spätherbst in Kübeln oder Balkonkästen. Wenn Sie richtig gepflegt wird, dann kann sie ein zweites oder sogar drittes Jahr ihre Schönheit präsentieren.

Wissenswertes:

Ihre Ausstrahlung kommt besonders in den Wintermonaten zum Ausdruck. Da die niedrige Scheinbeere ein immergrüner Kleinstrauch ist, kann sie über das gesamte Gartenjahr mit allen jahreszeitlichen Pflanzen kombiniert werden. Sie ist eine attraktive Blüten-, Fruchtschmuckpflanze mit einem malerischen Wuchs. Pflanzenfamilie: Heidegewächse (Ericaceae)

Ihre ursprüngliche Heimat ist der Nord/ Osten der USA und Kanada, wo die niedrige Scheinbeere in den Wäldern wild wächst. Hierzulande ist sie eine reine Gartenpflanze und verwildert nicht.

Gartenstil:

Die niedrige Scheinbeere findet eine vielseitige Anwendung. Sie kann in einem Blumengarten, Heidegarten, sowie in einem Topfgarten einen ansehnlichen Platz finden. Wer einen Waldgarten hat, sollte die niedrige Scheinbeere unbedingt pflanzen. Durch ihre ursprüngliche Herkunft ist der Wald ihr persönlicher Lieblingsstandort. Bei mir wächst sie auch im Waldgarten und bin sehr begeistert, wie sie dort wächst.

Wuchs und Aussehen:

Ihr Wuchs ist bodendeckend und flachwachsend. Der Zwergstrauch wird 20cm groß, welche er elegant zur Schau stellt. Die immergrünen Blätter sind verkehrt eiförmig und elliptisch. Wenn die Sonne auf die dunkelgrünen Blätter scheint, dann glänzend sie richtig. So kommt das Blattwerk der niedrigen Scheinbeere optisch noch einmal intensiv zur Geltung.

Beim genaueren Hinschauen findet ihr eine glockenähnliche, weiße Blüte. Sie ist relativ unscheinbar, spielt aber für Hummeln eine wichtige Rolle. Aus ihrer weiße, glockenähnliche Blüte entwickeln sich prächtige, kräftige, rote Kapselfrüchte. Diese ausdrucksstarken Kapselfrüchte bilden mit den Blättern das Hauptaugenmerk.

Besonderheit:

Die niedrige Scheinbeere beinhaltet in ihren Blättern ätherische Öle. Zerreibt man man die Blätter zwischen den Fingern, verströmen sie durch das Freisetzen der enthaltenen ätherische Öle einen aromatischen- frischen Duft nach Minze.

Standortansprüche:

Der Boden kann sauer sein, sollte aber trotzdem einen Humusanteil und keinen Kalk enthalten. Denn Kalk verträgt die niedrige Scheinbeere nicht. Ich nehme für die niedrige Scheinbeere gute Pflanzerde und sie wächst hervorragend mit diesem Substrat. Wer mag kann für die Kultivierung Moorbeeterde beimischen, um den Gehalt an Sauer zu gewährleisten.

Am besten gedeiht die niedrige Scheinbeere im lichten Schatten . Volle Sonne sollte vermieden werden, denn die mag sie gar nicht. Im Winter ist das Angebot an Sonnenstunden eher geringfügig, daher kann sie in diesen Monaten an einen sonnigen Platz gedeihen.

Pflege:

Die Pflege ist relativ unkompliziert. Sie ist vollständig frosthart. Somit haben wir über den ganzen Winter eine attraktive Pflanze, die mit ihrem Aussehen gut punkten kann. Im Winter wird bekanntlich kaum gegossen, aber austrocknen darf die niedrige Scheinbeere auch nicht. Durch Trockenheit wirft sie ihre Blätter ab und sieht richtig vertrocknet aus. Also darauf achten, dass sie eine Grundfeuchtigkeit bekommt, besonders vor Frost nochmal leicht mit Wasser versorgen. Trockenfrostschäden!

Staunässe mag sie auch nicht besonders. Ihr reagiert sie mit Fäulnis und matschigen Früchten. Diese sollten sofort beim Auftreten entfernt werden, um ihre Schönheit weiter zu erhalten.

Die niedrige Scheinbeere brauch keinen Rückschnitt. Sie treibt selbstständig neu aus. Ihr könnt einfach die verwelkten Blüten, Blätter und Früchte entfernen. In den Wintermonaten bitte nicht düngen, erst wieder im Frühjahr damit beginnen.

Mein Kombinationstipp:

Besonders ausdrucksvoll kommt die niedrige Scheinbeere zur Geltung, wenn ihr sie mit Hornveilchen oder Heide zusammen pflanzt. Das kräftige Rot der Kapselfrüchte bildet einen starken Kontrast zu den Blüten/ Knospen.

Eure Sandra

Die herbstliche Ruhe im Waldgarten!

So langsam geht die Waldgartensaison zu Ende. Das Wasser wird abgestellt und der Wirlpool geht in die Winterpause. Wenige Momente werden wir noch im Waldgarten verbringen. Als Erstes Fazit kann festgehalten werden, es war eine tolle Waldgartensaison 2022.

Die herbstliche Ruhe ist eingezogen! Ich genieße es und nehme jeden kleinen Augenblick auf, egal ob optisch oder akustisch. Typische Walddüfte werden intensiver und ich genieße es und möchte sie am Liebsten einfangen.

Durch die herbstliche Sonne wirkt der gesamte Waldgarten hell und freundlich. Ein wenig Wehmut liegt in der Luft, da die Wintermonate vor der Tür quasi stehen und wir fast gar nicht in den Waldgarten sein werden. Da erfreut man sich an der herbstlichen Ruhe intensiver.

In einem Waldgarten findet man garantiert, den einen oder anderen Pilz im Rasen oder zwischen den Kübel. Bereits bei der Ankunft kam mir der Geruch von Waldpilzen entgegen. Ein herrlicher Duft und so typisch für Wald und Herbst.

Alle Stauden und einjährigen Sommerblumen blühen ausgiebig oder haben sich nach dem trockenen Sommer wieder erholt. Alles sieht freundlich aus und so langsam erkenn ich selber, was ich mit wenig Aufwand erreicht habe. Es waren immer nur optische Kleinigkeiten, aber sie bringen Strukturen und Ordnung rein. Die Freundlichkeit des Waldgartens kommt zur Geltung und wird zum Wohlfühlort. Garantiert liegt es daran, dass die herbstliche Ruhe eingezogen ist und man das gesamt Bild endlich sieht. Ich bin wirklich glücklich über diese Entwicklung.

Ich bin in dieser Waldgartensaison von zwei Pflanzen positiv überrascht worden. Die Hängebegonie in einem orangen Farbton. Sie blüht die ganze Zeit und leuchtet in ihrer eher dunklen Ecke. Die Farbe passt zum Thema Herbst hervorragend. Als ich sie gepflanzt habe, war es ein kleines Pflanzenexperiment und ich bin voll happy darüber, dass sie in den Waldgarten passt.Im nächsten Waldgartenjahr wird sie definitiv wieder einen Platz bekommen. Meine Pflanzenempfehlung: Wer schattige Ecken dekorativ bepflanzen möchte, dem empfehle ich aus Überzeugung knallige Farben der Begonie zu nehmen!

Der Wilde Wein hat im dritten Jahr einen enormen Wachstumsschub bekommen. Er ist bis zum Dachrand der Waldhütte gewachsen. So schnell konnte ich die Ranken gar nicht um das vorhandene Rankgitter wickeln. Nun wechseln sie von ihrem kräftigen Grünton zum herbstlichen gelb/rot. Die neuen Knospen für die nächste grüne Blattwand sind bereits angelegt. Bin gespannt, wie weit der Wilde Wein im nächsten Waldgartenjahr wächst.

Beim Schlendern durch den Waldgarten sind mir wieder viele Ideen, die ich am liebsten sofort umsetzen möchte. Bis zur nächsten Waldgartensaison muss ich noch ein bisschen warten. Es ist soviel Platz zum Gärtnern da, dass nicht alle Ideen sofort realisiert werden können (über meine Gestaltungsideen und der Plan dahinter, wird in einem separaten Beitrag genauer beschrieben).

Der nächste Frühling kommt garantiert und damit auch im Waldgarten der Frühling eingeläutet wird, hab ich in die Beete und Töpfe ein paar Blumenzwiebeln gestecktzum Beispiel Tulpe. Ohne Vorher groß zu überlegen, an welchen Stellen. Ein paar hier und ein paar dort. Eher wild als strukturiert, so wie es sich für einen Waldgarten gehört. Ich freue mich schon darauf, wenn sie blühen und wie es aussieht. Denn es war das erste Mal, dass ich Blumenzwiebeln verteilt habe.

Erstmal möchte ich die wenige Zeit, die noch vorhanden ist nutzen, um blühende Pflanzen zu pflanzen, die auch im kommenden Frühjahr blühen. Zusätzlich möchte ich ein vorhandenes Beetstück wieder in Schuss bringen. Dafür ist jetzt genau, die richtige Zeit, um die herbstliche Ruhe gärtnerisch zu nutzen. Wenn meine Zeit und das Wetter mitspielt, werde ich ein weiteres Beet anlegen. Vielleicht klappt es ja!?

Eure Sandra

Neustart 2.0 im Waldgarten!

Der Sturm hat ganz schön gewütet und einiges in den Gärten durcheinander gewirbelt. Auf meiner Terrasse und auch in unserem Familiengarten sind keine großen Schäden entstanden. Dafür hat der Waldgarten an der Aller ganz schön erwischt.

Eine große Tanne ist aus dem Boden gerissen worden. Mit voller Kraft auf das Carport! Das Carport ist nicht mehr zu retten. Total Schaden! Als ich das Ausmaß gesehen habe, war ich schon ziemlich geschockt. Aber nach kurzer Zeit, dachte ich okay Neuanfang 2.0 ! Denn ändern kann man es nicht. Wenn ich jetzt, wann dann!

Die Aufräumarbeiten haben schon begonnen. Von unserem Nachbarn musste schließlich die Einfahrt frei werden, damit er auf sein Grundstück kommt. Bis die komplette Tanne entfernt ist, wird es garantiert noch dauern.

Im ganzen Waldgarten liegen überall Tannenzweige rum. Es sieht aus, wie eine geschlossene Decke aus. Man könnte meinen, dass es so aussehen soll. Mit der Zeit kommt dann auch der Waldgarten wieder in Ordnung und es kann gegärtnert werden.  *Freu*

Der Nestfarn unter einer dicken Schicht von Zapfen, Ästen und Zweigen!

Ich habe gleich die Gelegenheit genutzt, um nach den Pflanzen zu schauen und wurde positiv überrascht. So viel blüht oder treibt aus. Irgendwer muss mal Blumenzwiebeln gesetzt haben, denn die Treiben seelenruhig aus. Das macht dann Laune für die weitere Planung und  bin jetzt schon am Ideen sammeln und werde die demnächst in einen Art Plan umwandeln (über die Planung wird es einen separat Beitrag geben).

Die Schneeheide und das Hornveilchen stehen in voller Blüte. Erst im letzten Herbst gepflanzt und jetzt schon im Blütenrausch.

Trotz des Sturmschadens sehe ich einen positiven Effekt. Ein Neustart kann nur von Vorteil sein. Ich werde ihn nutzen, um den Waldgarten aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Eure Sandra